Tipp #2: Die Handschrift – Teil 1

 

 Langsames und stockendes Schreiben kostet ein Kind viel Zeit und Energie. Darüber hinaus kommen die Gedanken und tollen Ideen nicht so wie sie sollen aufs Papier, weil dem Kind schlichtweg die Zeit davonläuft. Ebenso ist es mit einer krakeligen Schrift, die die Hand verkrampft und das Schreiben somit vom Kind als große Anstrengung empfunden wird. Solchen Kindern gelingt es auch nicht, etwas aus einem Abschreibtext zu lernen, weil der Kopf statt mit Strukturieren und Verknüpfen damit beschäftigt ist, eine lesbare Schrift abzuliefern. Erklärt so Einiges, nicht wahr!?

 

Ebenso ist es mit der Rechtschreibung. Diese kann nämlich nur dann gelingen, wenn das Kind sich darauf statt auf das leserliche Schriftbild konzentrieren kann. Ältere Kinder beherrschen im besten Fall die automatisierte Schrift, bei der die dazugehörigen Wortbilder einfach abgerufen und beim Hören/Denken des Wortes in einem Fluss mit aufgeschrieben werden. Doch bis dahin kann es ein sehr langer Weg sein, der verdammt viel Ausdauer erfordert.

 

Denken wir an das mitsprechende Schreiben, ergibt sich mit der Schreibschrift die beste Kombination die abschließend zum automatisierten Schreiben führt. Die Schreibschrift als Handschrift fordere ich auch in den meisten Fällen von den Kindern ein und sehe dort sehr schnell Erfolge auf dem Weg zur Automatisierung.

 

Damit das Kind sich nicht beim Schreiben auf drei Dinge: Schrift + Inhalt + Rechtschreibung konzentrieren muss, ist es am sinnvollsten, wenn das flüssige Schreiben als Fundament zur Rechtschreibung eingeübt und gefestigt wird. Nehmen Sie sich die Zeit und üben Sie für ca. 6 Wochen mit Ihrem Kind das flüssige Schreiben. Ich biete meinen Kindern immer eine Handschriftkarte an, auf der vermerkt ist, worauf sie achten müssen (siehe Bild).

 

So sollte das Kind täglich mindestens 10-20 Minuten mit lauttreuen und/oder bekannten Wörtern üben. Ja, es hört sich verdammt anstrengend an und das kann es auch sein. Hier ist Durchhalten angesagt, beim Kind als auch bei den Eltern. Trotzdem, es lohnt sich!