Tipp #1: Das mitsprechende Schreiben (Nicht zu verwechseln mit dem Schreiben nach Gehör!)
 

 Es klingt so einfach und ist doch nicht so leicht umzusetzen. Aber schon alleine durch diese Herangehensweise können sehr viele Fehler vermieden werden, da den Kindern so die Abweichungen von der gesprochenen Sprache zur Verschriftlichung bewusst werden.

 

 

Egal ob bei den Hausaufgaben, beim Diktat oder beim Schreiben eines Briefes. Das mitsprechende Schreiben unterstützt dabei, dass Buchstaben im Wort nicht vergessen, hinzugefügt oder vertauscht werden, dass auf den Klang der einzelnen Laute und somit der richtigen Schreibweise geachtet wird und man entwickelt mehr und mehr ein Gespür für den Unterschied von der gesprochenen zur geschriebenen Sprache.

 

Doch wie vorgehen? Zum Üben mit den Eltern sind sowohl diktierte Sätze als auch Abschreibtexte mit einfachen, bekannten Wörtern geeignet.

 

1. Das Kind soll anfangs beim Schreiben immer laut mitsprechen – und zwar Laut für Laut und nicht Buchstabe für Buchstabe! Also wenn „ei“ geschrieben wird, wird auch „ei“ gesprochen und nicht „e – i“. Bei dem Wort Beine wäre das dann so: B-ei-n-e und nicht Be-e-i-en-e (es soll nicht buchstabiert werden!).

 

2. Es wird exakt immer der Buchstabe geschrieben der gerade gesprochen wird. Auch wenn das gerade am Anfang viel Zeit in Anspruch nimmt, es lohnt sich dranzubleiben. Sollte es hier zu Schwierigkeiten kommen, darf sich Mama oder Papa daneben setzen und das Kind dabei unterstützen, dass Sprache und Schrift miteinander verschmelzen. Hier ist oft Geduld gefragt.

 

3. Hat sich das Kind an den Sprach-Schreibrhythmus gewöhnt, kann es draus ein leises Mitsprechen machen. Es soll die Wörter quasi flüstern. Ergeben sich hier noch Probleme mit bestimmten Lauten, wird das Wort laut vorgesprochen, bevor es dann verschriftlicht wird. Mehr zum Schreiben von schwierigen Wortstellen gibt es in einem späteren Tipp.

 

4. Das leise Mitsprechen wird nach einer gewissen Übungsphase nun immer öfter durch das gedankliche oder stumme Mitsprechen ersetzt. In dieser Phase beherrschen die Kinder das rhythmische Sprech-Schreiben schon so gut, dass sie die Wörter stumm und nur noch mit sich bewegenden Lippen vorsprechen.